Ihr solltet 3x täglich mit Mama oder Papa Zähne putzen
kommt schon mit dem ersten Milchzahn in unsere Kindersprechstunde
bitte trinkt viel Wasser und keine Säfte und Schorlen (z.B. Apfelschorle)
kauft Salz mit dem Zusatzaufdruck plus Fluorid
Ihr braucht keine zusätzlichen Fluoridtabletten
eure Kinderzahnpasta sollte 500ppm Fluorid enthalten
Früherkennung greift zu spät
Nach einer Schätzung des Robert-Koch-Instituts leiden zwischen sieben und 20 Prozent aller Kleinkinder in Deutschland unter massiver Karies. Es sind Kinder wie Lorina. Sie musste in einer Zahnklinik unter Narkose behandelt werden, weil zu viele Zähne befallen sind. Erst bei der Untersuchung der Sechsjährigen durch Zahnärztin Ursula Hegner zeigte sich das ganze Ausmaß: Von 20 Milchzähnen waren gerade noch acht nicht mit Karies befallen. Rund zwei Stunden dauerte die Operation, bei der zwei Zähne nicht gezogen werden mussten. Ärztin Hegner sieht das Problem vorallem darin, dass die erste Früherkennungsuntersuchung für die Zähne mit zweieinhalb Jahre alten Kinder ansteht. Dann aber seien viele Milchzähne bereits entwickelt.
Frühkindliche Karies vermeiden - Konzept der Bundeszahnärztekammer |mehr
Unwissenheit verursacht unnötige Operationen
Die Ärztin hat zudem die Beobachtung gemacht, dass Eltern bei Milchzähnen das Risiko der Karies unterschätzen, weil sie meinten, diese würde nach ein paar Jahren eh wieder ausfallen. Doch dass sich die Bakterien auch auf die bleibenden Zähne übertragen ist einigen nicht klar. "Es ist ein Informationsdefizit der Eltern, die nicht wissen, wie wichtig die Zahnpflege ab dem ersten Zahn ist", sagt Hegner. Sie appelliert deshalb, die Zähne zu putzen, sobald diese zu sehen sind. Auch Eltern in ihrer Praxis wird das Problem erst in Nachhinein klar. Doch dann kann den betroffenen Kindern nur noch mit einer umfangreichen Operation geholfen werden. Operationen, die auch aus Sicht der Mediziner vermeidbar wären.